Corona-Krise schlägt auf die Arbeitsmarkt-Statistik durch

KIEL. Die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise haben nun auch die schleswig-holsteinische Arbeitsmarkt-Statistik erreicht:

„Die Zeiten sinkender Arbeitslosigkeit sind vorerst leider vorbei. Und die weitere Entwicklung wird entscheidend davon abhängen, wie schnell es gelingen kann, die zur Eindämmung der Pandemie nötigen Einschnitte und Einschränkungen wieder zu lockern. Im Tourismus werden wir dazu ab Montag erste vorsichtige Schritte wagen“, sagte Arbeitsminister Dr. Bernd Buchholz heute (30. April) in Kiel. Die Zahl der Arbeitslosen stieg nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) im April gegenüber dem Vormonat um 12,6 Prozent (+10.351) und gegenüber dem Vorjahresmonat um 17,2 Prozent (+13.530) auf 92.188. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,8 Prozent. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg gegenüber dem Vorjahresmonat Februar 2019 um 1,7 Prozent (+16.800) auf gegenwärtig 1.005.800.

Wie Buchholz weiter sagte, habe die Corona Pandemie nicht nur im Tourismus und der Gastronomie erhebliche Folgen für die Betriebe und deren Beschäftigte. Bisher hätten 25.300 Firmen für 287.000 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Kurzarbeit ist – neben unseren Hilfsprogrammen von Zuschüssen bis zur Steuerstundung – eine gute Möglichkeit, die Verluste zumindest ein wenig abzufedern“, so Buchholz. Die Kurzarbeit werte er auch als positives Zeichen: „Denn es belegt vor allem, dass die Betriebe ihre Fachkräfte halten wollen, um nach der Krise nicht ins Hintertreffen zu geraten.“

Mit den Soforthilfeprogrammen des Bundes und des Landes sowie den Arbeitsmarkt-Programmen werden nach den Worten von Buchholz derzeit alle Register gezogen, um die Unternehmen zu stabilisieren. Es sei aber zu befürchten, dass trotz dieser Hilfen die Zahl der Insolvenzen steige. „Die Wirtschaft wird sich verändern, sodass wir perspektivisch die Rahmenbedingungen festigen müssen, die unseren Unternehmen die Sicherung bestehender Arbeits- und Ausbildungsverhältnisse ermöglichen.“ Einen Beitrag hierzu werde das neue Arbeitsmarktprogramm ab 2021/22 leisten, das derzeit vorbereitet werde. „Dabei werden Digitalisierung, deutlich mehr Fort- und Weiterbildungen sowie die Modernisierung von Ausbildungen und Ausbildungsinhalten wesentliche Bestandteile sein“, sagte der Minister.

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