EU-Vorgabe zwingt Reinbek zum Bau einer Fischtreppe am Mühlenteich. Die Kosten liegen bei mindestens fünf Millionen Euro!
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Reinbek muss eine Fischtreppe für mindestens fünf Millionen Euro bauen.
In Reinbek steht eine Herausforderung ins Haus – und zwar nicht nur eine technische, sondern auch eine finanzielle und rechtliche: Die Stadt muss nun doch eine Fischtreppe errichten, um den ökologischen Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie nachzukommen. Warum, wie teuer – und was hat man verpasst? Ein Überblick.
Hintergrund: Warum überhaupt eine Fischtreppe?
Ein Wehr am Mühlenteich in Reinbek ist eine Barriere für wandernde Fische, die flussaufwärts laichen oder sich bewegen wollen. Solche Querbauwerke behindern die sogenannte Gewässerdurchgängigkeit – ein zentraler Begriff im Gewässerschutz. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie schreibt vor, dass Flüsse und Bäche möglichst naturnah sein und Wanderhindernisse minimiert werden sollen.
Kurz gesagt: Eine Fischtreppe dient dazu, Fischen und anderen Wasserlebewesen das Überwinden von Höhenunterschieden zu ermöglichen – und so ökologische Ziele umzusetzen.
Fischtreppe in Reinbek für fünf Millionen Euro
Laut aktuellem Bericht des Hamburger Abendblatts vom 20. Oktober 2025 muss die Stadt Reinbek die Anlage nun bauen – obwohl zunächst anders geplant.
Die wichtigsten Fakten sind:
- Die Anlage wird mindestens fünf Millionen Euro kosten.
- Es handelt sich um einen Bau- und Finanzierungsfall, bei dem die Stadt nun aktiv werden muss.
- Bei diesem Wehr-Standort am Mühlenteich war offenbar zuvor eine sanierte Ufermauer errichtet worden – jedoch ohne gleichzeitige Gewährleistung der Fischwanderung.
- Nun greift die EU-Vorgabe: Reinbek muss reagieren.
Versäumnisse und der Kampf um die Finanzierung
Offenbar hat die Stadt Reinbek es in der Vergangenheit versäumt, das Projekt rechtzeitig anzugehen und Fördermöglichkeiten voll auszuschöpfen, oder man hatte gehofft, die teure Investition umgehen zu können. Dieses Zögern rächt sich nun, da die Kosten durch Preissteigerungen gewachsen sind und der behördliche Druck die Umsetzung erzwingt.
Die zentrale Frage, die sich die Bürger und die Politik in Reinbek nun stellen müssen, ist die Finanzierung:
- Woher kommen die mindestens fünf Millionen Euro?
- Welche Fördermittel wurden verpasst, und welche können jetzt noch gesichert werden?
- Führt die Ausgabe zu schmerzhaften Kürzungen an anderer Stelle im städtischen Haushalt?
Der Fall Reinbek zeigt exemplarisch den Konflikt, in dem viele Kommunen stecken: EU-Umweltschutz Vorgaben treffen auf angespannte lokale Budgets. Die Fischtreppe ist ökologisch ggf. sinnvoll und vom Gesetzgeber vorgeschrieben, aber politisch und finanziell ein Kraftakt.
Bleibt zu hoffen, dass die Stadt Reinbek die Finanzierung nicht über höhere Gebühren oder zusätzliche Belastungen für Bürger und Unternehmen stemmen will. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten wäre das ein fatales Signal!